Organische Schadstoffe
Das bekannteste Beispiel
für Immobilisierungseffekte von organischen Schadstoffen ist der Einbau
von polyzyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) in die Struktur
von Huminstoffen. Es wird kontrovers diskutiert, inwieweit diese Prozesse
langfristig reversible sind.
Abb.3: Einbau von polycyclischen
aromatischen Kohlenwasserstoffen in
Huminstoffe
(RICHNOW & MICHAELIS, 1996)
Der langsame mikrobielle Abbau greift sowohl die absorbierten PAK als
auch die Huminstoffe an. In einem biologisch aktiven Boden mit einem
steten Input organischer Materialien überwiegen die gewünschten Einbauvorgänge
von polyzyklischen Aromaten in die Struktur von Huminstoffen. Komplizierte
organische Verbindungen werden nicht nur angelagert. Speziell für sehr
schwer abbaubare organische Verbindungen wie Xenobiotika ist der Prozess
des Kometabolismus von Bedeutung, bei der ein normalerweise nicht mikrobiell
abbaubarer Stoff in Gegenwart einer anderen abbaubaren Substanz von
den induzierten Enzymen metabolisiert wird.
Im
Folgenden beispielhaft Abbaukurven verschiedener PAK.
Abb. 4: Abbau verschiedener PAK in einem
lehmigen Sand, Einfluss der Temperatur
P= Pyren, CH = Chrysen, F = Fluoren, A = Anthracen
(MALISZEWKA-KORDYBACH, 1993)
Bei einer mittleren Temperatur des Bodens von 10°C wird der
Abbau zwar verzögert ablaufen, wie das Diagramm jedoch belegt,
ist nach 180 Tagen dennoch der überwiegende Teil abgebaut.
Ausnahme in der Graphik das schwerer lösliche Chrysen, das
jedoch bevorzugt Sorptions-prozessen unterworfen ist.
Gut abgebaut werden Mineraloelkohlenwasserstoffe und auch
halogenierte leichtflüchtige Kohlenwasserstoffe in der Konzentration
und dem Zustand (residuale Verteilung), wie sie in der Regel
auf befestigten befahrenen Flächen anfallen. Sie werden damit
aus dem System entfernt. Diesem mikrobiellen Abbau geht aber
in der Regel auch eine Sorption an festen Oberflächen voraus.