Allgemein

Die Böden der Hausgärten in Mitteleuropa sind gekennzeichnet durch hohe Schadstoffbelastungen.

Experten gehen davon aus, dass 72 % der Böden Europas kontaminiert sind. Unter Konta-mination versteht man die über das natürliche Verteilungsmaß hinausgehende schädliche Stoffansammlung. Insbesondere Stoffe, die infolge physikalischer, chemischer oder biologischer Prozesse mobilisierbar sind und dadurch zu einer Belastung und Gefährdung natürlicher Lebensabläufe werden.

Dabei geht es im Kern nicht um die allgemein bekannten Fälle von Bodenverunreinigungen wie militärische Altlasten, Altablagerungen und ehemalige Industriestandorte, sondern um die flächenhafte schädliche Bodenveränderung durch diffuse Einträge.

Das können atmosphärische Immissionen sein und auch der jahrelange Einsatz schadstoffhaltiger Düngemittel und Spritzmittel im eigenen Garten.

Beispielhaft soll die Situation des Oberbodens der Wuppertaler Kleingärten aufgezeigt werden und den Schadstoffgehalten des weniger belasteten Unterbodens gegenübergestellt werden.

Die Schadstoffe gelangen von oben in den Boden und werden dort zunächst gebunden.

 
 
   
Oberboden
Unterboden
 
       
Blei
Pb
184
57
mg/kg
Cadmium
Cd
1,0
0,14
mg/kg
Chrom
Cr
39,7
16,3
  mg/kg
Kupfer
Cu
51,8
20,6
mg/kg
Nickel
Ni
24,3
28,1
mg/kg
Quecksilber
Hg
0,25
0,12
mg/kg
Zink
Zn
246
77
mg/kg
       
 
  Tabelle 1:     Schwermetallkonzentration im Oberboden und im Unterboden im Stadtgebiet Wuppertal  
     
  Die Tabelle verdeutlicht die Folge der Anreicherung von Schwermetallen im Oberboden. Die Hauptursachen dieser beunruhigenden Situation ist unter anderem das über Jahrzehnte stetig steigende Verkehrsaufkommen, die Verbrennung fossiler Energieträger, der Haus-brand und das Gewerbe.  
   
  Zusätzlich sind die organische Schadstoffe wie beispielhaft das Benzo(a) pyren im innerstädtischen Bereich deutlich erhöht. Am höchsten belastet sind die Zier- und Nutzgärten in alter offener Bebauung und die Kleingartenanlagen.  
     
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