Grundlagen
Stickstoff
ist ein wesentlicher Bestandteil der Proteine (Eiweiße) und
Proteide, des Chlorophylls, von Wirkstoffen (Vitaminen, Enzymen,
Hormonen) und anderer Pflanzeninhaltsstoffe. Stickstoff fördert
das vegetative Wachstum, also das Wachstum von Sproß und vor
allem Blättern.
Während
der Gesamtstickstoff den langfristig zur Verfügung stehenden,
organisch gebundenen Makronährstoff bezeichnet, stellt der pflanzenverfügbare
Stickstoff den mineralischen Anteil (Nitrat
[NO3] und
Ammonium [NH4+]) dar. Der Stickstoff wird
überwiegend von den Wurzeln aufgenommen, aber auch von den Blättern
(daher Blattdüngung auf die Blätter). Dies geschieht meist in
Ionenform. NH4+-Ionen werden im Austausch
gegen H+-Ionen aufgenommen, NO3--Ionen
im Austausch gegen OH- bzw. HCO3--Ionen.
N-Mangelsymptome
treten zuerst an älteren Blättern auf: Vergilbung der Spitze
(Spitzenchlorose) und eventuelles Absterben (Nekrose). Ursachen
sind Eiweißabbau und Transport von Aminosäuren in noch funktionierende
Pflanzenteile. Pflanzen mit N-Mangel haben eine verkürzte vegetative
Phase: schwacher Wuchs, schlechte Bewurzelung, vorzeitige Blüten-
und schwache Fruchtbildung. Die Pflanzen bleiben kümmerlich
und sperrig (Starrtracht).
N-Überschuß
zeigt sich in blaugrauer Blattfärbung und bewirkt Reifeverzögerung.
Infolge des weicheren Gewebes tritt stärkere Anfälligkeit gegenüber
Pflanzenkrankheiten sowie mangelnde Standfestigkeit auf. Eine
Anhäufung von Amiden reduziert den Zuckergehalt, den Geschmack
und die Haltbarkeit der Produkte. Bei hohem N-Angebot ist ein
zeitweilig erhöhter Nitratgehalt in Pflanzen möglich.
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